Zusammen mit Friedrich Kersting unternahm Friedrich vom 8.-17. Juli 1810 eine Wanderung durch das Riesengebirge (Anm. 1), auf der die Hamburger Zeichnung entstand. Bei dem am 12. Juli angefertigten Blatt kommt es Friedrich auf die vollständige Erfassung der Gesteinsformationen an, während die umgebende Vegetation nur angedeutet wird bzw. unvollendet bleibt. Friedrich hat das Blatt vor Ort aquarelliert, und dabei besonderes Augenmerk auf die Lichtsituation gelegt. Obwohl der spontane Natureindruck überwiegt, wozu auch die Farbproben an den Ecken gehören, ist der Kunstcharakter des Blattes, den Grütter betont (Anm. 2), evident. Die die Gesteinsstruktur beschreibenden regelmäßigen, parallelen Schraffuren wurden, wie bei Friedrich häufig, erst nachträglich über die Aquarellierung aufgetragen.
Peter Prange
1 Die Zeichnungen der Wanderung zusammengestellt bei Grundmann 1974, S. 104.
2 Grütter 1986, S. 111.