»Dank für die freundliche Einladung, nach Rom zu kommen, aber ich gestehe frei, daß mein Sinn nie dahin getrachtet. Aber jetzt, da ich einige der Zeichenbücher des Herrn Faber durchblättere, bin ich fast andern Sinnes geworden. Ich kann mir es jetzt recht schön denken, nach Rom zu reisen und dort zu leben. Aber den Gedanken, von da wieder zurück nach Norden, könnte ich nicht ohne Schaudern denken; das hieße nach meiner Vorstellung soviel als sich selbst lebendig begraben. Stillezustehen lasse ich mir gefallen, ohne Murren, wenn es das Schicksall so will; aber rückwärtsgehen ist meiner Natur zuwider, dagegen emppört sich mein ganzes Wesen. Ich bin eine Zeitlang faul gewesen und fühlte mich durchaus untüchtig, etwas zu machen. Von innen heraus wollte nichts fließen der Brunnen war versiegt ich war leer; von außen wollte mich nichts ansprechen ich war stumpf und so glaubte ich denn am besten zu thun, nichts zu thun. Was nützt auch am Ende das Arbeiten, wenn nichts damit gemacht ist, der Saamenkorn muß eine lange Weile in der Erde liegen, wenn man sich von Ärnte was versprechen will.« (Friedrich an Johann Ludvig Lund)
»Was nützt auch am Ende das Arbeiten, wenn nichts damit gemacht ist, der Saamenkorn muß eine lange Weile in der Erde liegen«, 11. Juli 1816
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