Gemälde von Caspar David Friedrich mit dem Titel: »Schiffe im Hafen am Abend«, geschaffen 1828

Öl auf Leinwand

88 x 76.5 cm


Inv. Nr.: Gal.-Nr. 2645

Galerie Neue Meister, Staatliche Kunstsammlungen Dresden, 1933 erworben aus der Galerie Hans Bammann, Düsseldorf

Schiffe im Hafen am Abend, 1828
Caspar David Friedrich

Die Inschrift auf dem Boot im Vordergrund „Maxn. v. Speck“ wurde zunächst als Künstlersignatur gelesen, bevor man das Gemälde als ein eigenhändiges Werk von Friedrich erkannte. Dem Symbolcharakter seiner Landschaftsdarstellungen gemäß sind auch in die Seestücke des Malers Gleichnisse menschlichen Lebens einbegriffen. Segelboote begeben sich aus dem schützenden Hafen hinaus auf die gefahrvolle „Lebensfahrt“ und kehren schließlich an den bergenden Ort ihrer Herkunft zurück. Tatsächlich handelt es sich bei der Inschrift um einen Verweis auf den Kunstsammler Maximilian Speck von Sternburg in Lützschena bei Leipzig, für den Friedrich das Bild gemalt hat. Der verkürzte Name erscheint auf jenem Ruderboot vorn, das im sinkenden Licht des Tages schon auf Grund gezogen liegt – ein „Lebensschiff“, das gleichnishaft am Ziel seiner Reise angekommen ist. Die Todesallegorie ist aber nicht Sinnbild endgültiger Hoffnungslosigkeit, denn Ausgang des Lebens bedeutet zugleich Eingang in die göttliche Ewigkeit. In scheinbar unendlich sich fortsetzender Reihung streben die Segelboote aus der Weite des Meeres dem uns selbst ganz nahe liegenden Hafen zu. Die lautlos friedliche Abendstimmung mit der hinter Wolkenschleiern fast verborgenen Sichel des zunehmenden Mondes und die starke Farbwirkung der Malerei in dem eigentümlich feierlichen Klang intensiver Töne von Blauviolett bekräftigen den Eindruck eines Christlich-religiösen Gedankenbildes von meditativem Ernst. (Autor: Gerd Spitzer, 2018)

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