»Friedrich ist nun tot, […] [einige seiner letzten Bilder] beweisen, [wie] er bis in seine letzten Lebensjahre dieselbe tief melancholische und immer geistig lebendige Romantik der Poesie in seinen Werken walten ließ.«, 1840

»Hier soll diese Einleitung nur auf eins […] aufmerksam machen, nämlich, dass in der Landschaftsmalerei namentlich Friedrich es war, welcher mit einem durchaus tiefsinnigen und energischen Geiste und auf absolut originale Weise in den Wust des Alltäglichen, Prosaischen, Abgestandenen hineingriff, und, indem er ihm mit einer herben Melancholie niederschlug, aus dessen Mitte eine eigentümlich neue, leuchtende poetische Richtung hervorhob.
Wir wollen damit keineswegs die Art seiner Auffassung der Landschaftskunst als die allein wahre und noch weniger als die allein zu verfolgende hervorheben, aber wer sich jenen früheren nachbetenden, trivialen Zustand dieser Kunst vergegenwärtigen will und noch vergegenwärtigen kann, der wird fühlen, dass das Auftauchen einer solchen neuen urgeistigen Richtung, wie sie Friedrich erschien, auf jedes empfängliche Gemüt durchaus anregend, ja erschütternd einwirken musste. […]
Friedrich ist nun tot, schon mehrere Jahre war durch die Folge eines Schlagflusses [=Schlaganfalls] seine geistige und künstlerische Tätigkeit gelähmt, allein noch fanden sich auf der Dresdner Kunstausstellung 1840 einige und besonders eines seiner letzten Bilder, welche beweisen, mit wie seltener und eisenfester Eigentümlichkeit er bis in seine letzten Lebensjahre dieselbe tief melancholische und immer geistig lebendige Romantik der Poesie in seinen Werken walten ließ.« – Carl Gustav Carus, Friedrich der Landschaftsmaler, in: Kunstblatt 1840, S. 363-365.

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