Gemälde von Caspar David Friedrich mit dem Titel: »Das Große Gehege bei Dresden«, geschaffen 1832

Öl auf Leinwand

103 x 73.5 cm


Inv. Nr.: Gal.-Nr. 2197 A

Galerie Neue Meister, Staatliche Kunstsammlungen Dresden, 1909 erworben von Ella von Nostitz und Jänckendorf, Stift Joachimstein bei Radmeritz

Das Große Gehege bei Dresden, 1832
Caspar David Friedrich

Neben dem „Tetschener Altar“, Friedrichs frühem Programmbild, ist in der Dresdner Galerie mit diesem Spätwerk des Künstlers zugleich auch der eigentliche Höhepunkt malerischer Vollendung seines OEuvres zu bewundern. Vom Motiv her gesehen ist der Blick über die Elbe auf das Große Ostra-Gehege, nordwestlich vor den Toren der Stadt Dresden gelegen, nur wenig spektakulär. Doch hat die universale Bildsprache Friedrichs hier zweifellos ein Maximum ihres Konzentrationsvermögens erreicht. Kaum bemerkbar auf den ersten Blick, verliert sich die Reise eines Segelbootes in der abendlichen Flusslandschaft. Die unglaublich lichte Weite des hochgespannten Himmels im vergehenden Abendlicht findet reflektorisch ihre Antwort in der dunkleren, nur vom Widerschein aufgehellten Bodenzone dieses spätsommerlichen Erdpanoramas. Von leicht erhöhtem, gleichsam überirdischem Blickpunkt aus wird die Welt im Zustand sanfter Übergänge erschaut: Der Tag ist vor dem Einbruch der Nacht von der Dämmerung abgelöst worden, der Sommer neigt sich dem Herbst zu, die Fahrt des Bootes scheint im flachen Wasser zwischen den Landinseln zu versanden. Eine vollendet stimmungsvolle Farbigkeit mit ungemein subtilen Tonabstufungen und fein empfundenen Harmonien erhöht die starke Suggestionskraft des Gemäldes, das zu den unvergleichlichen Meisterwerken europäischer Landschaftsmalerei gerechnet werden darf. Wie in einem Brennspiegel scheint die ganze Weite des Kosmos in diesem stillen Bild einer Landschaft eingefangen. (Autor: Gerd Spitzer, 2018)

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Bildnachweis
Jürgen Karpinski
Lizenz
Public Domain Mark 1.0