»Als ich vor nun mehr denn 15 Jahren den Landschaftsmaler Friedrich zu Dresden in seiner Werkstatt besuchte, und er mich würdigte, mich darin herumzuführen, fragte er mich: ›finden Sie mich denn auch so einförmig? Man sagt, ich könne durchaus nichts anderes malen, als Mondschein, Abendroth, Morgenroth, Meer und Meeresstrand, Schneelandschaften, Kirchhöfe, wüste Haiden, Waldströme, Klippenthäler und Aehnliches. Was meinen Sie dazu?‹ – ›Ich meine‹, entgegnete ich, ›dass man unermesslich vieles in dergleichen Gegenständen malt, wenn man denkt und malt, wie Sie.‹ – ›Von Ihnen‹, setzte Friedrich hinzu, ›sprechen die Leute ja auch, Sie könnten von nichts Andrem singen, als von Religion, Ritterthum und Minne. Wollen Sie denn aber von etwas Andern singen?‹ – ›Nein!‹ – ›Nun also!‹ sprach er freundlich, und ich […] schließe mein Urtheil über Carlyle’s Urtheil ebenso freundlich: ›nun also.‹« – Friedrich Baron de la Motte Fouqué, Göthe und einer seiner Bewunderer. Ein Stück Lebensgeschichte, Berlin 1840, S. 47.
»Als ich vor nun mehr denn 15 Jahren den Landschaftsmaler Friedrich zu Dresden in seiner Werkstatt besuchte, […] fragte er mich: ›finden Sie mich denn auch so einförmig?‹«, 1840
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