»Recht interessant ist es hier, noch die drey letzten Gemälde des kürzlich verstorbenen Prof. Friedrich zu sehen: dieser Künstler erregte vor ungefähr dreyßig Jahren große Aufmerksamkeit, indem er der erste war, welcher sinnige und allegorische Bedeutung in die Landschaft zu legen wußte und von dem damals üblichen Styl ganz abging; es war sehr schade, daß er später durch düstere Schwermuth zu einseitig wurde; diese Gemälde wurden 1835 gemalt, […] die größere Landschaft stellt eine ›Heuernte bey heraufziehendem Gewitter‹ vor, und ist Erinnerung an eine Gegend in Pommern, das Vaterland des Künstlers; zwey kleinere sind: ›ein Gebirgsgipfel, im Mittelgrunde einer bewaldeten Anhöhe‹ und ›der Mond über einer Ruine bey aufsteigendem Gewitter‹; sie sind, obschon flüchtig, doch wahrhaft schön; bey der ersten und dritten scheint die Phantasie des Künstlers Erscheinungen in den Gestalten der Wolken geahnt zu haben; denn sieht man von fern auf die lichtumsäumten Luftgebilde, so glaubt man, ein Chor von Engeln schwebe über der Klosterruine; tritt man näher, so schwindet jede Täuschung, so wie oft in der Natur.« – Anonym, Über die dießjährige Dresdner Kunstausstellung im August 1840, in: Wiener Zeitschrift für Kunst, Literatur, Theater und Mode 1840, S. 1203.
»dieser Künstler erregte vor ungefähr dreyßig Jahren große Aufmerksamkeit, indem er der erste war, welcher […] von dem damals üblichen Styl ganz abging«, 1840
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